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Wo fahren Sie denn, die verrückten Velomobile?
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Hier gibt es in ungerelmässigen Abständen verschiedenes zur Technik bei Velomobilen.
Anregungen, Tips oder Kritik sind
willkommen.

Thema Bremsen speziell am Velomobil:

Meist ist am Hinterrad keine Bremse verbaut.
Vom Gesetzgeber sind Rahmenbedingungen für ein verkehrssicheres Fahrrad(!) vorgegeben.
Diese lauten: zwei voneinander unabhängige Bremsen müssen vorhanden sein. Gemeint ist eine Bremse am Vorderrad und eine am Hinterrad.
Ein dreirädriges Velomobil hat einen Sonderstatus, welcher in der Fahrrad-Definition nicht berücksichtigt wird.

Eine Hinterradbremse bringt bei wirklichen Verzögerungen nicht viel, weil dieses Rad mit steigender Bremsung immer mehr entlastet wird, im Extremfall sogar den Bodenkontakt verliert. Dann ist die Bremswirkung des Hinterrades logischerweise 0 (in Worten Null)
Manche Stimmen weisen in diesem Zusammenhang auch auf die mögliche Schleudergefahr hin, wenn das Hinterrad blockiert, also keine Führungskräfte mehr hat.
Manche befürworten eine Schleppbremse im Hinterrad, um das Tempo bei längeren Gefällstrecken zu begrenzen. Bedingung hierzu: relativ wenig Bremswirkung aber unbedingt hitzefest.

Bei vielen Velomobilen mit zentralem Bremshebel sind zwei Bremszüge parallel verlegt. Somit ist der gesetzlichen Bestimmung weitestgehend Rechnung getragen.

Velomobile mit getrennt angesteuerten Bremsen wie das "WAW" oder ggf. der Milan entsprechen der gesetzlichen Vorgabe.
Dafür ist die Dosierung der Bremse problematischer wegen dem Einfluss auf die Lenkung. Spezialisten nutzen dies durchaus zum Vorteil. Standard, und im Sinne einer problemlosen Bedienung unter möglichst allen Umständen, ist das aber nicht.


Meistens werden die Trommelbremsen von SA verwendet.
Diese sind auf einseitige Achsaufnahme umgebaut und nahezu wartungsfrei.

Die Bremswirkung bei üblichen Geschwindigkeiten (25-35km/h) ist gut. Die Vorderräder können zur Blokade gebracht werden, je nach Velomobil. Oder das Velomobil kommt hinten hoch. Dann schrubbt die Nase über den Asphalt und das VM lässt sich nicht mehr lenken weil das Hinterrad in der Luft hängt.
In beiden Fällen ist mehr Bremswirkung nicht möglich bzw. nötig.

Die Wirkung bei höheren Geschwindigkeiten (oft über 35km/h) ist nicht mehr ausreichend für mein(!) Empfinden.

Oft kommen aber die beiden Bedingungen hohe Geschwindigkeit und Bergabfahrt zusammen, will sagen, hohe Geschwindigkeit erreicht man meist bergab.
Den Bremsen wird nachgesagt dass sie bei längeren Bremsungen, zum Beispiel längere Bergabstrecke, schnell heiss bzw. zu heiss werden.
Manchem ist schon die Kunststoffkappe über der Achsschraube geschmolzen. Dies spricht für Temperaturen über 100-150Grad.
Es gibt auch Aussagen über verzogene Bremstrommeln durch zuviel Hitze.


Es gibt jedoch einige Einschränkungen, unter denen die Bremswirkung nicht mehr ausreicht.
a) die Bremszüge sind nicht sauber verlegt -> Fehler beim Aufbau / Zugverlegung / Zuglänge
b) die Bremszüge sind innen angerostet -> mangelnde Wartung
c) je nach Witterung festgefroren -> Verlegung der Züge und/oder Wartung
d) der Bremshebel ist ungünstig geformt. Dann kann die maximale Bremskraft nur unter Anwendung hoher Handkräfte erreicht werden
e) Velomobil schwer beladen
f) Schwer beladen und Bergab -> die allerschlechteste Bedingung

Mögliche Verbesserungen betreffen also
- Bremstechnik (kurz und kräftig bremsen ist für die Bremsen besser als lang und wenig)
- Standfestigkeit (Reserven)
- Wartung
- Bedienkräfte (eventuell noch die Dosierbarkeit)


Für die Standardbremsen gilt, normale wirksame Pflege vorausgesetzt:
- Für Flachländer mit alltäglicher VM-Benutzung reicht die Bremswirkung aus
- Für Rennfahrer (hohe Geschwindigkeit) und hügelige Regionen sind die Trommelbremsen grenzwertig. Vorausschauendere Fahrweise ist angebracht.
- Für richtige Bergfahrer, bzw viel Gewicht reichen die SA-Bremsen nicht mehr aus. (wie kommen Diese die Berge hoch?)


Als mittlerweile verfügbare Verbesserung gelten die 90mm-Trommelbremsen, ebenfalls von SA. Diese sind in der Bremswirkung spürbar kräftiger und auch die Standfestigkeit ist höher. Mit diesen Bremsen kommen die Reifen schon mal über die Haftgrenze hinaus, was bedeutet daß die Räder eher blockieren können als mit der 70mm-Version.

Scheibenbremsen sind von der Dosierbarkeit und der absoluten Bremswirkung deutlich besser. Aber, in der Summe was Bremswirkung, Wartung und Betrieb im Alltag betrifft eben nicht vorteilhaft, sondern die Nachteile überwiegen.
Bremsenquitschen, häufige Wartung, Belagwechsel, Gefahr von Radblockieren bei Notbremsungen.

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